Unwetter-Dauereinsatz (plus Feuer 1 & Auto 1)

07.08.2021

Am 14.07.2021 begann mit dem Gesamtalarm der Freiwilligen Feuerwehr Köln um 10:04 Uhr ein Unwettereinsatzmarathon über mehrere Tage von nicht dagewesenem Ausmaßes. Durch mit Starkregen versetzten Dauerregen kam es im Laufe des Tages zu einer enormen Anzahl an Wasserschäden im gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus in weiten Teilen von NRW und RLP. Allein in Köln wurden in drei Tagen insgesamt 4000 Einsatzstellen bearbeitet.

Nach anfänglichen normalen Wasserschäden wurde die Lage mit fortschreitender Zeit am Mittwoch immer extremer. Die Kanalisation war überlastet, Häuser und ganze Straßenzüge mussten zunächst aufgegeben werden, da eine Tätigkeit der Feuerwehr ohne jegliche Erfolgsaussicht war. Wir waren an diversen Einsatzstellen tätig, pumpten Wasser, setzten Sandsäcke und unterstützten, wo wir konnten – manchmal war das einfach nicht mehr möglich. Allein sieben Stunden lang schützte das LF-ST 1 ein Stellwerk der Deutschen Bahn als kritische Infrastruktur vor weiteren Wasseranstieg, welches durch Überflutungen nur noch von watfähigen Fahrzeugen erreicht werden konnte.

Nachdem um 05:00 Uhr am 15.07. Einsatzende war, wurden wir bereits um 08:48 Uhr wieder alarmiert. Den gesamten Donnerstag bis in die Morgenstunden des Freitags waren wir am Haus Haan in Höhenhaus im Einsatz. Hier galt es zunächst den Wasserstand eines Burggrabens zu senken und anschließend alle 17 Keller der Wohnanlage von Wasser zu befreien. Während der Maßnahmen wurden wir tatkräftig von den Anwohnern unterstützt und verpflegt und es wurde große Dankbarkeit für unsere Hilfe ausgedrückt.

Am 16.07. waren dann beide Fahrzeuge nochmal getrennt voneinander ab 07:30 Uhr bis in den Nachmittag im gesamten Stadtgebiet unterwegs, um die verbleibenden offenen Einsatzstellen anzufahren. Hier war allerdings größtenteils keine Tätigkeit mehr erforderlich, da das Wasser mit der Zeit von selbst wieder abgelaufen ist.

Am nächsten Tag ging es dann für unser erstes LF (watfähig & geländegängig) vormittags im Rahmen einer Wasserschadensbereitschaft in die Stadt Erftstadt in den Rhein-Erft-Kreis. Hier sind enorme Schäden durch das Unwetter entstanden. Wir unterstützten bei der Evakuierung eines einsturzgefährdeten Altenheims und waren danach bis zum Morgen des Sonntags in einem Straßenzug eingesetzt, um dort die vollgelaufenen Keller zu leeren. Parallel wurde mittags das zweite Löschfahrzeug mit dem LUF nach Stolberg in der Nähe von Aachen angefordert, um eine Tiefgarage zu belüften, nachdem sich dort Benzindämpfe gesammelt haben.

Nach einer Verschnaufpause am Sonntag wurden wir Montagmorgen mit einer erneuten Wasserschadensbereitschaft nach Rheinland-Pfalz entsandt. Nach kurzer Lageeinweisung am großen Bereitstellungsraum des Landes am Nürburgring verlegten wir in das stark betroffene Altenahr. Hier konnten wir mit vereinten Kräften die Anwohner unterstützen und haben das Rathaus von Schrott und Schlamm befreit. Spät in der Nacht waren die Kräfte wieder in Köln. Das enorme Schadensausmaß vor Ort ist nicht in Worte zu fassen.

Am Mittwoch, den 21.07., wurde das LUF um 09:40 Uhr erneut nach Stolberg alarmiert, um den dortigen Europatunnel zu belüften, welcher ebenfalls voll mit Wasser gelaufen war. Während die Kräfte in Stolberg noch im Einsatz waren, wurde die restliche Löschgruppe um 18:26 Uhr zu einem Feuer 1 in den Roteichenweg zu einer Rauchentwicklung aus einer Garage alarmiert.

Am Freitag, den 23.07., kam es um 18:25 Uhr zu einer Alarmierung zum Mutzbach in Dünnwald, in Vorbereitung auf weiter erwarteten Regen am darauffolgenden Wochenende sollte das Ufer des Baches mit Sandsäcken gesichert und befestigt werden. Nach längerer Bereitstellung am Gerätehaus war unsere Unterstützung vor Ort allerdings nicht mehr notwendig.

Am 29.07. wurden wir zu einem KFZ-Brand auf die A3 alarmiert, diesen Einsatz konnten wir allerdings zügig wieder abbrechen.

Neben der enormen Belastung durch die Einsätze (insg. wurden fast 1100 Mannstunden Einsatz geleistet), mussten die Fahrzeuge immer wieder einsatzklar gemacht, Dinge repariert und ersetzt und geputzt werden. Hier hat der Rest der Löschgruppe inkl. des technischen Dienstes und der Ehrenabteilung mit weiterem, über 100 Mannstunden Aufwand, großartige rückwärtige Unterstützung geleistet.

 

Bild zur Meldung: Unwetter-Dauereinsatz (plus Feuer 1 & Auto 1)

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Unwetter-Dauereinsatz (07.08.2021)

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